Leistungsfähiger - dank Pausen!

Leistungsfähiger - dank Pausen!

Was haben Champions-League-Mannschaften, Olympionik:innen und die innovativsten Unternehmen der Welt gemeinsam? Sie wissen, dass Wachstum zwischen den Leistungsphasen erfolgt und nutzen daher modernste Technologie, um sich bestmöglich regenerieren zu können.  Leistung ist noch immer die zentrale Währung unserer Gesellschaft. Dabei wird Leistung oft gleichgesetzt mit dem Fuß auf dem Gaspedal – schneller, höher, weiter. Produktivität ist Key - komme, was da wolle. Pausen sind tendenziell verdächtig. Nichtstun scheint schon beinahe anrüchig. 

 

Aber: Hohe Ausfallraten, viele Krankheitstage und psychische Probleme unter Angestellten zeigen deutlich: Wer immer nur Vollgas gibt, brennt aus. Kurzfristig gesteigerte Produktivität wird erkauft um den Preis physischen wie psychischen Wohlergehens. Die Folgen: Körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme oder Tinnitus, eine erhöhte Infektanfälligkeit, Bluthochdruck, hormonelle Dysbalancen. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. 

 

Dass wir Pausen brauchen, um zu regenerieren und wieder leistungsfähig zu werden, das ist schon lange bekannt. Doch auch um die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern und nachhaltig belastbar zu sein – dafür sind Pausen unersetzlich. Eine Erkenntnis, die nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Berufsalltag Anwendung finden sollte. 

 

Die HRV – natürlicher Marker unseres Wohlergehens

Ein guter Indikator und natürlicher Marker unseres individuellen Stressprofils und damit auch unseres Wohlergehens ist die Messung der Herzratenvariabilität (HRV). Denn: Kein Herz schlägt ganz gleichmäßig. Messen wir die Millisekunden zwischen Herzschlägen, ergeben sich hier ständig Variationen. Das ist ganz normal und sogar ein Zeichen für einen anpassungsfähigen Organismus. Beeinflusst wird die HRV von einer Vielzahl von Faktoren – etwa der Atmung, dem individuellen Trainingslevel, hormonellen Reaktionen, metabolischen sowie kognitiven Prozessen. Und auch von Stress und Erholung. Denn: Die HRV wird durch unser autonomes Nervensystem (ANS) gesteuert. 

 

Heißt: Haben wir Stress, ist vor allem die sympathikotone Seite unseres ANS aktiv und hilft uns dabei, aktiv und leistungsfähig zu sein – um im Zweifelsfall vor dem Säbelzahntiger davonlaufen zu können. Dieser Teil des ANS setzt entsprechende Hormone frei, erhöht die Herzfrequenz und den Blutdruck. Die parasympathikotone Seite erlaubt es dem Körper hingegen, in den Ruhemodus herunterzufahren und sich zu erholen, wenn die Stresssituation vorüber ist. Sie verringert die Herzfrequenz und den Blutdruck, um das Gleichgewicht der Körperdynamiken wiederherzustellen. 

 

Systemstörung: Dauerbelastung

Ein Zeichen für einen anpassungsfähigen Körper ist, dass das Herz beim Einatmen schneller und stärker schlägt und bei der Ausatmung langsamer und schwächer. Je flexibler das Herz auf Einatmung und Ausatmung, also Anspannung und Entspannung reagiert, umso besser kann sich der Körper auf stressige Situationen und eine anschließende Erholung einstellen. Grundsätzlich gilt: Eine hohe HRV ist ein Zeichen für einen anpassungsfähigen Organismus.

Der Haken: Sind wir physisch oder mental chronisch überbelastet, kann das natürliche Zusammenspiel der beiden Systeme gestört werden. Der Körper verbleibt in einem vom Sympathikus dominierten Zustand. Die HRV ist gering, das Stresshormonlevel erhöht. Selbst dann, wenn wir uns im Ruhezustand befinden: Wir schlafen schlecht, sind unkonzentriert, fühlen uns ausgelaugt. Eine psychische Belastung für uns und eine Extrembelastung für unseren Körper, die zu mentalen wie physischen Gesundheitsproblemen führen kann.  

Die gute Nachricht: Zwar machen genetische Faktoren etwa 30% des allgemeinen HRV-Levels aus – aber: Wir haben durchaus großen Einfluss auf unsere individuelle HRV und damit unsere Fähigkeit mit Stressoren umzugehen, und können diese steigern, indem wir aktiv an der eigenen Fitness, an unserem Zeit- und Stressmanagement und unserem Lebensstil ansetzen.  

Die Messung der HRV als natürlicher Indikator des individuellen Be- und Überlastungszustandes ist daher auch in unseren Coachings und Trainings ein zentrales Element. Auf Basis des individuellen Ist-Zustands werden gemeinsam die besten Ansatzpunkte für eine gezielte Veränderung gewählt.

Im Fachmagazin Health & Care Management Magazin hat Roman Fink einen Beitrag zum Thema publiziert:

https://www.hcm-magazin.de/mit-pausen-gezielt-die-leistungsfaehigkeit-steigern-275795/ 

 

Auf einen Blick

  • Pausen sind ein sehr wichtiger Faktor für die Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit und um nachhaltig leistungsfähig und belastbar zu bleiben.

  • Eine guter Indikator und natürlicher Marker unseres individuellen Stressprofils und damit auch unseres Wohlergehens ist die Messung der Herzratenvariabilität (HRV).

  • Sind wir mental oder physisch chronisch überlastet, kann unser System so gestört sein, dass wir uns selbst in Ruhepausen nicht mehr regenerieren können.

  • Durch gezielte Maßnahmen können wir positiven Einfluss auf unsere HRV nehmen: Die Messung der HRV ist in unseren Coachings und Trainings deshalb ein zentrales Werkzeug, um den individuellen Ist-Zustand zu bestimmten und die besten Ansatzpunkte für eine Verbesserung verorten zu können. 


 


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